Neuruppin An der Westachse Neuruppins konnten Besucher am Sonnabend in Segelfliegern abheben und sich Neuruppin aus der Luft ansehen. RA-Mitarbeiterin Sina Bröcker sprach mit Jannes Siems, einem jungen Piloten aus Berlin, über sein ungewöhnliches Hobby.

Wie lange sind Sie schon im Segelfliegen aktiv?

Jannes Siems: Seit zwei Jahren, einem Monat und 25 Tagen. Ich war 14 Jahre alt, als ich in den FTV-Spandau eingetreten bin.

Wie kommt man in diesem Alter darauf, Segelflieger zu werden und nicht mit seinen Klassenkameraden auf den Fußballplatz zu gehen?

Siems: Ich möchte Pilot werden. Meine Stiefmutter ist Stewardess bei der Lufthansa und hat sich mal umgehört. Dadurch haben wir vom Segelflugverein FTV-Spandau erfahren.

Was beinhaltet die Ausbildung zum Segelflieger?

Siems: Viele Flugstunden und einen Kurs an der TU Berlin. Der wird einmal wöchentlich innerhalb von drei Monaten abgehalten und beinhaltet die Fächer Luftrecht, Meteorologie, Navigation, Verhalten in besonderen Fällen, menschliches Leistungsvermögen, Technik und Aerodynamik.

Ist Segelfliegen ein kostspieliges Hobby?

Siems: Nein. Ich bezahle meinen monatlichen Mitgliedsbeitrag, wie in anderen Vereinen auch und Fluggebühren. Das ist erschwinglich.

Wie lange hat es gedauert, bis Sie ihren ersten Alleinflug absolvieren konnten?

Siems: Das war vor zwei Jahren, hier in Neuruppin bei einem Lehrgang.

Wie fühlt man sich zum ersten Mal auf sich allein gestellt im Cockpit?

Siems: Es ist befreiend. Ich habe mich sicher gefühlt und mit gesagt, du kannst es. Es war toll. Keiner hat dir gesagt, was du zu tun hast.

Hatten Sie nie Angst?

Siems: In der Luft passieren wenig Unfälle. Als Segelflieger fällst du sowieso, die Flugzeuge sind extra so gebaut. Auf einen Meter die sie fallen, fliegen sie 50 Kilometer geradeaus.

Woher wissen Sie, wo gute Thermik ist?

Siems: Quellwolken sind ein gutes Indiz für thermischen Aufwind.

War Segelfliegen, wenn Sie zurück blicken, als Hobby die richtige Wahl?

Siems: Auf jeden Fall.